Walserhaus im Gemstelboden

Die Walser

Geschichte

Link_Walser_wanderungen Link_Walser_Bauweise

Vor etwa 1000 Jahren erreichten die Walser auf ihrer Wanderung vom Berner Oberland her das Goms im Wallis und besiedelten nach und nach das obere Rhônetal. Um das 13. bis 14. Jahrhundert begannen einzelne Gruppen von Walsern, nach und nach das Rhônetal zu verlassen, und zogen in alle Himmelsrichtungen, vor allem nach Osten. Eine Ursache für die mittelalterlichen Walserwanderungen war der wachsende Bevölkerungsdruck, der zur Suche nach neuen Anbauflächen führte. Die Walser entwickelten Techniken, die das Bewirtschaften von hoch gelegenen Bergregionen ermöglichten. Die Herrscher der betreffenden Gebiete förderten diese Besiedlung durch Steuerbefreiung und Vergabe besonderer Kolonialistenrechte. Somit bot die Neuerschließung von Land den Walsern die Möglichkeit zur Befreiung aus der feudalen Leibeigenschaft. Die Walser wurden wegen ihrer eigenen Rechtsverfassungen auch „Freie Walser“ genannt. Eine der letzten Siedlungen und zugleich die nordöstlichste war das Kleinwalsertal.

Zollanschluss Kleinwalsertal

Gemälde auf der Außenwand des Gemeindeamtes in Riezlern Icon_Link_extern  Der Zollanschlußvertrag von 1891 von Stefan Heim


Dialekte

Hannes Scheutz lehrt germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Salzburg und hat in einem Projekt deutsche Dialekte im Alpenraum untersucht und einen interessanten Dialektatlas geschaffen. Wählt z.B. Dialektvergleich/Wortschatz/Abschiedsgruß und klickt dann auf die Pfeile, dann wird dieser Gruß in den jeweiligen regionalen Dialekten wiedergegeben. Die Walser sprechen einen höchstalemannischen Dialekt, das Walserdeutsch. Trotz ihrer Ausbreitung im Mittelalter aus dem heutigen Schweizer Kanton Wallis in weitere Gebiete der Schweiz, nach Norditalien, Liechtenstein, Österreich und Bayern  ist ihnen ihr Dialekt nach über 700 Jahren räumlicher Trennung gemeinsam geblieben.