Verkehrskonzepte
Gästehaus Lütke: 20 % Ermäßigung bei Bahnanreise
Die Frage, die uns immer beschäftigte, war:
»Wie können wir erreichen, dass der erwünschte Gast sein unerwünschtes Auto gleich zu Hause lässt?«
Als wir 1990 zum ersten Mal unseren mit der Bahn anreisenden Gästen einen Nachlass von 10% auf den Übernachtungspreis boten, war das Verständnis so groß und die Resonanz so positiv, dass wir uns schon 1993 entschlossen, die Ermäßigung auf 20 % zu erhöhen. Die Autoanreise ist sofort von ca. 85% auf ca. 15% gesunken.
In unseren Augen ist dies das
preiswerteste, einfachste und effizienteste Verkehrskonzept
für den An- und Abreiseverkehr von Gästen.
Anfang der 90er wurde im Kleinwalsertal eifrig über ein Verkehrskonzept diskutiert, dessen Umsetzung mindestens 50 Millionen € gekostet und neben Monsterstellplätzen am Talanfang keine Verkehrsentlastung für das benachbarte Allgäu gebracht hätte. Dauergästen sollte nur noch die An- und Abreise bis zur Unterkunft mit dem eigenen Auto gestattet werden, Tagesgäste sollten ihren Wagen auf den Auffangparkplätzen am Talanfang abstellen und dann auf einen Shuttlebus umsteigen. Trotz eines einstimmigen Gemeindevertreterbeschlusses wurde dieses Konzept bei einer Volksabstimmung von 60% der Bürger abgelehnt.
Seitdem haben wir den Walserbus – ein Nahverkehrssystem, dass sicher in einigen Punkten noch verbesserungswürdig ist, aber im Großen und Ganzen gut funktioniert und immerhin in den Saisonzeiten kurze Taktzeiten bietet.
Und das Schönste ist: Der Gast hat seine Fahrten mit der Gästetaxe schon bezahlt, die Gästekarte ist der Fahrausweis.
Verkehr und Mobilität in den Alpen
Alpensignale – Sonderserie 1
Verkehr und Mobilität in den Alpen
Der gelungene Versuch einer Präsentation von Datenmaterial für den gesamten Alpenraum. Das Thema wird unter dem Gesichtspunkt einer nachhaltigen Entwicklung betrachtet, und für die im Vergelich zu anderen Regionen besonderen Probleme in den Alpen werden die relevanten Fragen und Aufgaben formuliert.
»Eines der Hauptziele der modernen Verkehrspolitik ist die Sicherung einer nachhaltigen Mobilität auf nationaler und regionaler Ebene. In diesem Zusammenhang gilt es, die Mobilitätsbedürfnisse aller Bevölkerungsschichten und unterschiedlicher Regionen auf eine Art und Weise zu befriedigen, die einerseits ökonomisch tragbar und effizient, andererseits aber auch ökologisch verträglich ist. Daher steht der Mensch im Mittelpunkt der Betrachtung: er ist sowohl Verursacher und Nutznießer, als auch zugleich Leidtragender des Verkehrssystems.« (Zitat aus dem Kapitel B: Antriebskräfte von Mobilität und Verkehr)
Hrsg.: Ständiges Sekretariat der Alpenkonvention, Innsbruck 2007
Vollständiger Text (11 MB, ca. 170 Seiten)